Diagnoseliste F6
Diagnose von..
F60.0: Paranoide Persönlichkeitsstörung
F60.1: Schizoide Persönlichkeitsstörung
F60.2: Dissoziale Persönlichkeitsstörung
F60.4: Histrionische Persönlichkeitsstörung
F60.5: Anankastische Persönlichkeitsstörung
F60.6: Ängstliche (vermeidende) Pesönlichkeitsstörung
F60.7: Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung
Diagnose F60 – Spezifische PS: Dauerhafte (mind. seit Adoleszenz) Normabweichung mit erheblichen Leidensdruck für Patenten oder Umgebung. Abweichungen äußern sich in mehreren Bereichen von: Kognition, Affektivität, Impulskontrolle, zwischenmenschliche Beziehungen.
Merke: Insgesamt 11-18% Lebenszeitprävalenz. PS treten meist in Kindheit oder Adoleszenz in Erscheinung und bestehen während des Erwachsenalters. Männer und Frauen insges. Etwa gleich häufig (Unterschied in den einzelnen PS). In Großstädten häufiger als auf dem Land. Suizidrisiko bei 2-6%.
DD: andauernde Persönlichkeitsveränderung (Verlauf)
Komorbid.: weitere psych. St. (insbes. Esssst., aff. St., Angstst., Suchterkr., somatof. St.)
Therapie: Pharmakotherapie sympt.orientiert, Psychotherapie störungsspez.
F60.0 Paranoide Persönlichkeitsstörung
Diagnose F60.0: Übergroßes Misstrauen (normale Erlebnisse werden meist als gegen sich gerichtet gesehen).
Trias: 1. ausgeprägtes Misstrauen, 2. übertriebene Empfindlichkeit, 3. streitsüchtiges Beharren auf vermeintlichen Rechten
DD: Wahnerkrankungen (paranoide Psych.)
F60.1 - Schizoide Persönlichkeitsstörung
Diagnose F60.1: Emotionale Kühle / Distanziertheit / abgeflachter Affekt; Einzelgängertum; übermäßige Phantasie / Selbstbeobachtung; keine oder wenig Tätigkeiten bereiten Freude; red. Fähigkeit warme Gefühle auszudrücken; gleichgültig vs. Lob oder Kritik; wenig Interesse an sex. Erfahrungen; wünscht / hat keine enge Freunde; mangelndes Gespür für soziale Normen und Konventionen.
Trias: 1. Emotionale Kälte, 2. Isolation, 3. übermäßige Vorliebe für Phantasie
DD: Schizo, schizotype St., wahnh. St., Asperger Syndr., andere PS, Pers.änderung nach org. Erkrankungen oder Suchtmittelkonsum
F60.2 - Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Diagnose F60.2: Herzloses Unbeteiligtsein; Missachtung sozialer Normen / Regeln / Verpflichtungen; keine dauerhaften Beziehungen; geringe Frustrationstoleranz / niedrige Schwelle für aggressives / gewalttätiges Verhalten; Fehlendes Schuldbewusstsein; Neigung andere zu beschuldigen / plausible Erklärungen für das eigene Verhalten zu geben
DD: andere PS, narzisstische PS
F60.31 - Emotional instabile Persönlichkeitsstörung - Borderline, der schmale Grat der Emotionen
Diagnose F60.3: Stark und unberechenbar schwankende Stimmung.
DD: andere PS, Depr., Suchterkrankungen, Essst.
Diagnose F60.30 (Impulsiver Typ): handeln ohne Rücksicht auf Konsequenzen; Tendenz zu Streitereien / Konflikten; Ausbrüche von Wut / Gewalt; launische Stimmung; Schwierigkeiten der Beibehaltung von Handlungen ohne unmittelbare Belohnung
Diagnose F60.31 (Borderline Typ): Unsicherheit Selbstbild; emotional intensive aber instabile Beziehungen; übertriebene Bemühungen Verlassenwerden zu verhindern; Drohungen/Handlungen von Selbstschädigungen; anhaltendes Gefühl von Leere
F60.4 - Histrionische Persönlichkeitsstörung
Diagnose F60.4: mind. 4 aus – dramatische Selbstdarstellung; leichte Beeinflussbarkeit; oberflächliche / labile Affekte; Streben nach Mittelpunkt der Aufmerksamkeit; unangemessen verführerisch; übermäßige Beschäftigung äußerlich attraktiv zu erscheinen
DD: Krisen bei der abh. PS, somatof. St.
F60.5 - Zwanghafte (anankastische) Persönlichkeitsstörung
Diagnose F60.5: mind. 4 aus - Perfektionismus; unverh. Gewissenhaftigkeit; extreme Leistungsbezogenheit; Pedanterie; Rigidität; Gefühle von Zweifel und überm. Vorsicht; ständige Beschäftigung mit Details / Regeln/ Ordnung / Systematik; Bestehen, dass andere sich eigenen Gewohnheiten unterordnen
Trias: 1. Perfektionismus, 2. Kontrollwahn, 3. Eigensinn
DD: zwanghafte Sympt. im Rahmen Depr.
F60.6 - Die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung
Diagnose F60.6: mind. 4 aus – andauernde, umfassende Gefühle von Anspannung und Besorgtheit; Angst vor Kritik / Missbilligung / Ablehnung; Überzeugung im Vergleich unbeholfen, unattraktiv, minderwertig zu sein; persönliche Kontakte nur bei Sicherheit gemocht zu werden; hohes Bedürfnis nach körperlicher Sicherheit (eingeschränkter Lebensstil)
Trias: 1. Anspannung, 2. Besorgtheit, 3. Furcht vor Kritik / Ablehnung
F60.7 - Abhängige Persönlichkeitsstörung
Diagnose F60.7: mind. 4 aus – Unterordnung unter Entscheidungen anderer; Unterordnung eigener Bedürfnisse; Furcht verlassen zu werden; eingeschränkte Entscheidungsfähigkeit in Alltagsdingen; mangelnde Äußerung eigener Ansprüche; Unbehaglich / hilflos wenn allein (Sorge nicht allein für sich sorgen zu können)
Trias: 1. Hilflosigkeit, 2. Schwäche, 3. Trennungsangst
F60.8 - Sonstige PS z.B. Narzissmus
Diagnose F60.80 (narzisstische PS): mind. 5 aus –Großartigkeit; Erfolgs/Machtphantasien; Gefühl der Einmaligkeit; unbegründete Anspruchhaltung; Mangel an Empathie; Neidgefühle o. Überzeugung beneidet zu werden; hochmütiges Verhalten; Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung; Ausnutzung von/in Beziehungen
F60.8 - Sonstige PS z.B. Passiv-Aggressive
Diagnose F60.81 (passiv-aggressive PS): mind. 5 aus –Trotz / Reizbarkeit / Streitlust; Verweigerung Mitwirkung; Verschleppung Erledigung von Aufgaben auf die andere warten; Protest gegen gerechtfertigte Forderungen; Kritik an oder Verachtung von Autoritäten; ‚Vergessen‘ von Verpflichtungen; langsame/schlechte Arbeit bei unwillkommenen Aufgaben
Diagnose F62 – Andauernde Persönlichkeitsänderungen (nicht Folge einer Schädigung oder Krankheit des Gehirns)
F62.0 – Andauernde Persönlichkeitsänderungen nach Extrembelastung: Dauer mind.2 Jahre, nach Belastung katastrophalen Ausmaßes
F62.1 – Andauernde Persönlichkeitsänderungen nach psychischer Krankheit: Dauer mind.2 Jahre, nach psychischer Krankheit
F62.2 – Sonstige andauernde Persönlichkeitsänderungen: nach anderen Erlebnissen z.B. Trauerfall etc.)
ADHS im Erwachsenenalter (DD in Cluster B, emotional theatralisch)
Hyperaktivität
Der auffällige Bewegungsdrang, unter dem betroffene Kinder und vor allem Jungen leiden, verändert sich im Erwachsenenalter zu einer inneren Unruhe. Erzwungene Inaktivität wie langes Stillsitzen in Besprechungen oder auf längeren Flugreisen werden wenn möglich vermieden. Ist das nicht möglich, versuchen viele, ihre innere Unruhe mit Fußwippen oder Fingertrommeln abzubauen.
Aufmerksamkeitsstörung
Probleme, die Aufmerksamkeit bei einer Sache zu halten, stehen im Erwachsenenalter häufig im Vordergrund der Symptomatik. Der Betroffene kann seine Konzentration nicht gezielt auf eine Situation oder einen Gesprächspartner richten. Auch die Unterscheidung von Wichtigem zu Unwichtigem fällt schwer.
Impulsivität
Impulsivität bleibt bei Betroffenen in aller Regel auch nach dem Übergang in das Erwachsenenalter als ausgeprägtes Symptom vorhanden. Sie gelten bei ihren Mitmenschen oft als Menschen mit „Impulsstörung“.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Betroffene unter Probleme in den folgenden Bereichen leiden:
Selbstorganisation
Zeitmanagement
Finanzmanagement
Beziehungsgestaltung
Arbeitsorganisation
Teamfähigkeit
Kindererziehung
Straßenverkehr
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ICD10 - Kapitel V (F), Internationale Klassifikation psychischer Störungen
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